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UBER TAXI - Die billige Konkurrenz. Digitale Revolution im Taxigewerbe.

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Mit KI erstellt ∙ 3. März 2024 um 4:57 PM

Mobilität

Das Grundbedürfnis Mobilität ist für Investoren wie Uber ein Milliardenmarkt


Die Verkehrswende zwingt die Gesellschaft, ihre Mobilität zu überdenken. Wer als Unternehmen diesen Milliardenmarkt für sich entscheiden will, braucht eine Strategie, die dem Rechnung trägt. Die angewandten Methoden eines globalen Players, aus der Verkehrswende Kapital zu schlagen, werden mit den Uber-Files offenbart. Von der Einflussnahme auf deutsche Politiker und Wissenschaft bis zur möglicherweise aufgedeckten Verstrickung Frankreichs Präsident Macron in diesen Skandal. Die Uber-Files geben Antworten. Aber wer ist Uber?


Wer ist Uber?

Hinter dem Unternehmen Uber stecken nach eigenen Angaben die Investoren Benchmark Capital, Goldman Sachs und Google Ventures, First Round Capital, Menlo Ventures und Lowercase Capital. Anfang Juni 2014 erhielt das Unternehmen 1,2 Milliarden Dollar Risikokapital von Investoren wie Google und Goldman Sachs. 2015 wird Uber mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet (17 Milliarden Dollar im Juni 2014). 


Welches Geschäftsmodell steckt hinter Uber?

Einfach erklärt ist es nur eine App, die vergleichbar einer Taxi-App die Fahrgäste und Fahrer zusammen bringen soll. Keine sonderlich neue Technik. Ubers Ziel war möglicherweise, dass Privatpersonen Fahrgäste entgeltlich befördern dürfen und wollte für die per App vermittelten Fahraufträge eine "gewaltige" Vermittlungsgebühr. Dem entgegen steht allerdings das deutsche Personenbeförderungsgesetz, welches die Personenbeförderung als gewerblich einstuft, die Firmen eine Lizenz benötigen und auch in Deutschland Steuern zu entrichten haben. Dieses Gesetz galt es mit aller Gewalt zu ändern und tatsächlich wurde es auch geändert!


Selbst der FDP Politiker Otto Fricke, haushalbspolitischer Sprecher der FDP im Bundestag, koordinierte möglicherweise für Uber eine Lobby-Kampagne (tagesschau.de vom 14.07.2022). Diese sollte wahrscheinlich die öffentliche Meinung und die Gesetzgebung im Sinne des Konzerns beeinflussen.

Darüber hinaus fiel sogar uns Taxifahrern ein Minister auf, der eventuell Gesetzesänderungen plante. Zitat: "Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer wollte Fahrdienste wie Uber auch in Deutschland zulassen. Er wolle bis spätestens 2021 die gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen" (2023) (tagesschau.de vom 17.11.2018).


Disruptive Technologietrends aus der Geschichte

Investorenkapital bestimmt gesellschaftliche Entwicklungsprozesse. So auch beim amerikanischem Eisenbahnskandal, der die Menschen von der Bahn zum eigenem Auto zwang. Ab den 1930er bis in die 1960er in den USA, was hat das mit Uber und Co. und deren Machenschaften heute zu tun? Einfach erklärt: Es hat schon damals funktioniert, warum nicht auch heute? Der Fachbegriff dazu lautet Disruption, d.h. ein gesamter Markt wird zerstört (Taximarkt in unserem Vergleich), um diesen zu eigenen Bedingungen neu aufzubauen (Kontrolle des Grundbedürfnisses der Gesellschaft auf Mobilität durch Uber und Co.).

Damals war es GMs Plan, zur Erhöhung der Autoverkäufe durch die Beseitigung der Straßenbahnen den Markt zu erobern. General Motors kaufte Bahnstrecken, demontierte diese, und die Menschen mussten sich eigene Autos kaufen um das Grundbedürfnis auf Mobilität zu befriedigen. Der Plan ging auf und erfolgreiche Lobbyarbeit sorgte mitunter dafür, dass eine ganze Gesellschaft ihr Grundbedürfnis auf Mobilität zugunsten der Automobilindustrie verändern musste. Wenn heute amerikanische Konzerne durch Lobbyarbeit (Uber-Files) auffallen und deren Ziel wieder das Bedürfnis der Bevölkerung nach Mobilität ist, werden Parallelen klar. Aber ist das in einem Land wie Deutschland in heutiger Zeit möglich? Wie nah wir an dieser Möglichkeit dran sind wird erst durch Uber klar. Wenn Wissenschaftler und Politiker gemeinsam Öffentlichkeit und Gesetzgebung beeinflussen wiederholt sich die Geschichte.


Fazit

Welche Folgen erfolgreiche Lobbyarbeit für die Gesellschaft haben kann wird durch die Uber-Files sichtbar. Dass ein wissenschaftliches "Kompetenzteam" im Auftrag der Regierung nicht immer neutral zu sein scheint ahnen wir ja schon länger. Selten ist es so durchschaubar im Zusammenhang mit den Uber-Files.

Glücklicherweise haben wir in einer gut funktionierenden Demokratie noch Politiker, die Gesetzgebungsverfahren kontrollieren und angebliche wissenschaftliche Fachkompetenz in Frage stellen und wirklich gute Arbeit für die Gesellschaft leisten. Vielen Dank dafür.


Dirk Schwartz

Taxiunternehmer




Literaturverzeichnis


T. (2022b, Juli 14). Uber Files: Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns. tagesschau.de. Abgerufen am 5. März 2023, von https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html


Wikipedia-Autoren. (2022, 10. Juli). Uber Files. Abgerufen am 4. März 2023, von https://de.wikipedia.org/wiki/Uber_Files


Wikipedia-Autoren. (2010, 15. August). Großer Amerikanischer Straßenbahnskandal. Abgerufen am 5. März 2023, von https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Amerikanischer_Stra%C3%9Fenbahnskandal


T. (2022c, Juli 14). Uber Files: Gekaufte Wissenschaft im Sinne des US-Konzerns? tagesschau.de. Abgerufen am 5. März 2023, von https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-wissenschaft-101.html


T. (2022d, Juli 14). Uber Files: Wie Uber deutsche Medien umwarb. tagesschau.de. Abgerufen am 5. März 2023, von https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-107.html


T. (2022d, Juli 14). Uber Files: Scharfe Kritik an Macron. tagesschau.de. Abgerufen am 5. März 2023, von https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-109.html


Taxi vs Uber: Die Fahrdienst-Debatte

von Dirk Schwartz 06 Okt., 2024
Das Thema, wie man das Taxigewerbe vor dem Wettbewerb durch Plattformanbieter wie Uber und Bolt schützen kann, ist komplex, da es darum geht, sowohl den traditionellen Taxidienst als auch neue Mobilitätsdienste fair zu regulieren. Hier einige gesetzliche Maßnahmen, die helfen könnten, das Taxigewerbe zu schützen, ohne dabei Innovationen zu ersticken: 1. Gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen („Level Playing Field“) Eine Kernforderung vieler Taxiunternehmen ist, dass Plattformanbieter denselben gesetzlichen Vorschriften unterliegen sollten wie das Taxigewerbe. Einige Maßnahmen könnten sein: Lizenzpflicht für Fahrer: Alle Fahrer von Plattformanbietern wie Uber oder Bolt sollten dieselben Lizenzen und Prüfungen bestehen müssen wie Taxi-Fahrer, inklusive der Ortskundeprüfung. Regulierung der Tarife: Plattformanbieter könnten gezwungen werden, festgelegte Mindest- oder Höchsttarife einzuhalten, um unfairen Wettbewerb durch Dumpingpreise zu verhindern. Verpflichtende Versicherung: Für Plattformbetreiber und ihre Fahrer sollten dieselben Haftpflichtversicherungen gelten, die auch für Taxis vorgeschrieben sind, um gleiche Sicherheits- und Schutzstandards für die Passagiere zu gewährleisten. 2. Kontingentierung und Kapazitätssteuerung Begrenzung der Lizenzen für Ride-Hailing-Dienste: Eine Möglichkeit wäre, die Anzahl der Lizenzen für Uber-ähnliche Anbieter auf Basis der Nachfrage oder städtischer Verkehrsplanung zu beschränken, um ein Überangebot zu verhindern. Dies könnte helfen, das Taxiangebot zu stabilisieren und ein "Wettrennen nach unten" bei den Preisen zu vermeiden. Zentrale Steuerung: Plattformanbieter könnten verpflichtet werden, ähnlich wie das Taxigewerbe durch zentrale Leitstellen zu operieren. Dies könnte es den Behörden erleichtern, die Flotten besser zu überwachen und sicherzustellen, dass sie den Regularien entsprechen. 3. Faire Arbeits- und Sozialstandards Sozialversicherungs- und Arbeitsrechtliche Vorgaben: Plattformanbieter wie Uber und Bolt arbeiten oft mit Fahrern auf selbstständiger Basis. Die Regierung könnte Plattformen dazu verpflichten, ihren Fahrern ähnliche Sozialversicherungen und Arbeitsbedingungen zu bieten, wie sie Taxiunternehmen für ihre angestellten Fahrer vorhalten. Dies würde helfen, Sozialdumping zu verhindern und faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Beitragszahlung zur Sozialversicherung: Eine gesetzliche Regelung könnte vorschreiben, dass Plattformanbieter Sozialversicherungsbeiträge für ihre Fahrer übernehmen müssen, auch wenn diese formal selbstständig sind. Dies würde die Kosten für Plattformanbieter erhöhen und den Wettbewerb fairer gestalten. 4. Stärkung der regionalen und lokalen Verwaltungskompetenzen Kommunale Entscheidungshoheit: Städte und Gemeinden sollten das Recht haben, den Zugang von Plattformanbietern zu regulieren. Städte mit besonders angespannter Verkehrssituation könnten die Anzahl der Fahrzeuge oder deren Einsatzzeiten beschränken, um das Verkehrsaufkommen zu kontrollieren und die Taxibetriebe zu schützen. Sondergebühren für Plattformanbieter: Städte könnten spezielle Gebühren oder Steuern für Uber und Bolt einführen, um damit lokale Taxibetriebe zu unterstützen oder in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren. Dies würde eine Art "Wettbewerbsabgabe" darstellen, um den Wettbewerb fairer zu gestalten. 5. Verpflichtung zur Einhaltung von Qualitäts- und Umweltstandards Umweltfreundliche Flotten: Plattformanbieter könnten verpflichtet werden, höhere Umweltstandards für ihre Fahrzeuge einzuhalten. Solche Regelungen könnten entweder auf lokal festgelegte Emissionsgrenzen oder auf die Verpflichtung zur Elektrifizierung der Flotten hinauslaufen, ähnlich wie es für Taxibetriebe in einigen Städten bereits der Fall ist. Qualitätsstandards: Plattformen könnten gesetzlich verpflichtet werden, strenge Sicherheits- und Qualitätsstandards für Fahrer und Fahrzeuge einzuhalten, einschließlich regelmäßiger Wartung, Fahrzeugkontrollen und Sicherheitsschulungen. 6. Unterstützung und Modernisierung des Taxigewerbes Subventionen und Modernisierungsprogramme: Um die Digitalisierung und Modernisierung des Taxigewerbes zu fördern, könnte der Staat Subventionen bereitstellen, damit Taxibetriebe in Technologien wie Apps, bargeldlose Zahlungen und Elektrofahrzeuge investieren können. Dadurch könnten Taxis wettbewerbsfähiger werden und Plattformanbietern besser Paroli bieten. Steuererleichterungen für Taxiunternehmen: Steuererleichterungen für Taxibetriebe könnten helfen, die finanzielle Belastung zu verringern und sie gegen die preissensiblen Plattformen wettbewerbsfähiger zu machen. 7. Sicherung der Versorgungspflicht Beibehaltung der Beförderungspflicht: Ein wichtiger Unterschied zwischen dem traditionellen Taxigewerbe und Plattformanbietern ist die Beförderungspflicht, die Taxis zur Mitnahme von Passagieren verpflichtet, unabhängig von Strecke oder Ziel. Plattformanbieter könnten ebenfalls zur Beförderungspflicht verpflichtet werden, um sicherzustellen, dass sie nicht nur lukrative Fahrten in Großstädten durchführen, sondern auch in ländlichen Gebieten oder für kurze Strecken verfügbar sind.  Fazit: Eine faire Regulierung sollte darauf abzielen, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, ohne die Innovationskraft neuer Mobilitätsdienste zu ersticken. Plattformanbieter wie Uber und Bolt sollten denselben gesetzlichen Anforderungen unterliegen wie Taxibetriebe, während gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um das traditionelle Gewerbe zu modernisieren und zu unterstützen. Transparente Regeln, faire Sozial- und Arbeitsbedingungen sowie lokale Entscheidungshoheit könnten den Wettbewerb fairer gestalten und sicherstellen, dass das Taxigewerbe nicht durch unfairen Wettbewerb in seiner Existenz bedroht wird.
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In diesem Beitrag wird das Thema der Kostenstrukturen und Preisbildung von Mietwagenunternehmen und traditionellen Taxis unter Berücksichtigung zusätzlicher Akteure wie Fahrtenvermittler und Investoren behandelt. Der Einfluss dieser Akteure auf die Gewinnmargen und die Notwendigkeit, diese Kosten in den Preisen zu berücksichtigen, wird analysiert. Des Weiteren wird die Bedeutung der behördlich festgelegten Taxitarife als Vergleichswert für die Preisgestaltung im Gelegenheitsverkehr diskutiert und die Verantwortung von Entscheidungsträgern betont, um eine preiswerte und bedarfsgerechte Personenbeförderung sicherzustellen.
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Wie tausende Fahrzeuge ohne Genehmigung durch Deutschlands Straßen rasen. Erfahren Sie mehr über die Enthüllungen zu illegalen Fahrdiensten in Deutschland, die eine Gefahr für Fahrgäste darstellen. Tauchen Sie ein in die Hintergründe und erfahren Sie, warum die Regulierung der Branche versagt.
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Über den Wolken: Eine Reise mit dem Flugtaxi in die Zukunft der Mobilität" entführt Sie auf ein unvergessliches Abenteuer
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Erfahren Sie, wie Mercedes-Benz nach einer 125-jährigen Präsenz im Taxigewerbe entschieden hat, diesem den Rücken zu kehren und neue Wege in der Mobilitätsbranche zu beschreiten.
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von Dirk Schwartz 04 März, 2023
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