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MERCEDES - Kein Stern mehr für das Taxi nach mehr als einem Jahrhundert

E-Klasse hat ausgedient | Mercedes Taxi

Kein Mercedes-Stern mehr für das mobile Gewerbe.


Schmerzhafte Scheidung zwischen Taxlern und Fahrgästen auf der einen Seite und dem Mercedes Konzern auf der anderen nach mehr als einem Jahrhundert. Das Mercedes Taxi hat ausgedient und die Symbiose zwischen Mercedes und dem mobilsten Gewerbe der Welt, dem Taxigewebe, wird wohl beendet. Der Autobauer reicht die Scheidung ein und das Vertrauen in die Ehe ist nachhaltig gestört. Traurig ist auch die Gewissheit, dass soziale Verantwortung gewisser Konzerne gegenüber einer Gesellschaft mehr denn je der Gier geopfert wird. Da sollten wir als Gesellschaft mal genauer hinschauen.


*1897
Der Beginn
Erste Daimler Droschke.

1897 setzte ein Stuttgarter Fuhrunternehmer das erste Mercedes Taxi ein. Das war der Beginn einer Liebe, die seit mehr als einem Jahrhundert anhält.

Bis heute hat die Verbindung Bestand und wird von Fahrgästen, Fahrern und Mercedes gepflegt. Die Liebe zur Marke ist unerschütterlich, einfach das Beste oder nichts. Wer Mercedes fahren möchte, fährt Taxi! Für Fahrgäste und Fahrer ist es oftmals eine Lebenseinstellung, die wir uns etwas kosten lassen. Wer das nicht versteht, hat die Seele der Taxifahrer und vieler Autokäufer nicht verstanden oder es ist ihm einfach egal.


1996
Das Versprechen
100 Jahre Mercedes-Taxi.

Geleitwort von Jürgen Hubbert, Mitglied des Vorstandes der Mercedes Benz AG zum 100 jährigem Jubiläum.

Zitat von 1996: "Wir sind stolz auf das Vertrauen, das vom mobilsten Gewerbe über so einen langen Zeitraum entgegen gebracht wurde...mit der neuen E-Klasse bieten wir ein attraktives Angebot für den Beginn der nächsten 100 Jahre Taxi-Geschichte." (Hubbert, Vorstand Mercedes-Benz AG 1996, Geleitwort, Mercedes-Benz Taxi - Ein Stern für das mobile Gewerbe von Lutz-Ulrich Kubisch, erschienen im Stadler Konstanz Verlag). 


2022
Das Ende
des Mercedes-Taxi nach 125 Jahren.

Heute sieht der Konzern das anders und bestätigt dem SPIEGEL nüchtern die neuesten Absichten: "Mit dem Modellwechsel der aktuellen E-Klasse und mit der Modellpflege der aktuellen B-Klasse wird das heutige Taxi-Paket nicht mehr zur Verfügung stehen." 

Kein Stern mehr für das mobilste Gewerbe der Welt nach 125 Jahren! Mercedes schreibt neue Taxi-Geschichte, obwohl es anders versprochen wurde. Frei nach dem Motto: was schert mich mein Geschwätz von gestern. 

Höhere Gewinnmargen und ein besseres Image sind mit einem "Mercedes-Taxi" und dessen billiger Laufkundschaft anscheinend nicht mehr vereinbar. Es gab halt bessere Zeiten und Wohlstandsverlust passt nicht zur neuen Mercedes Welt.


2023
Neue Mercedes Ära?
Soziale Abgrenzung
zur Konsum Elite?

An Mercedes-Taxi Kundschaft fehlt es dem Autobauer nicht. An Gewinnmargen auch nicht. Die Nachfrage ist weiterhin hoch - das Mercedes Taxi sehr beliebt - bei Fahrgästen, Fahrern und Automobilkunden. In der Regel kehren eher Kunden ihrem Verkäufer den Rücken zu. Dass einer der größten Automobil-Konzerne dem größten Teil seiner Kunden den Rücken zukehrt passt wohl in diese Zeit. Die neue soziale Abgrenzung des Konzerns ab der oberen Mitte der Gesellschaft und die Zurückweisung des Taxigewerbe ist wahrscheinlich der Beginn einer neuen Ära. Vom Massenmarkt für jeden, der bereit ist viel Geld für ein gutes Automobil auszugeben zum Mikromarkt für Konsum Eliten, erbaut vom Produktionsfaktor Arbeit. Sozialer Wandel rückwärts gerichtet? Was sind eigentlich die fleißigen Arbeiter und Käufer der letzten 125 Jahre für diese Firma? Konzerne dieser Größenordnung haben auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft die nicht einfach mit Steuerzahlungen abgegolten ist. Denken Sie mal darüber nach.


Dirk Schwartz - Taxiunternehmer


Literaturverzeichnis


Spiegel, D. (2022, 3. März). a-3782c6f5-7b53-4b25-a08f-0266c7946496. DER SPIEGEL, Hamburg, Germany. Abgerufen am 5. März 2023, von https://www.spiegel.de/auto/mercedes-schafft-die-e-klasse-taxis-ab-das-sind-die-gruende-a-3782c6f5-7b53-4b25-a08f-0266c7946496


Mercedes E-Klasse und das Taxi-Thema: Update: E-Klasse bleibt doch nicht mehr lange das Gesicht der Taxi-Branche - News. (o. D.). Abgerufen am 5. März 2023, von https://www.mercedes-fans.de/magazin/news/mercedes-e-klasse-kann-wieder-als-taxi-geordert-werden-e-klasse-bleibt-gesicht-der-taxi-branche.19737


Taxi vs Uber: Die Fahrdienst-Debatte

von Dirk Schwartz 6. Oktober 2024
Das Thema, wie man das Taxigewerbe vor dem Wettbewerb durch Plattformanbieter wie Uber und Bolt schützen kann, ist komplex, da es darum geht, sowohl den traditionellen Taxidienst als auch neue Mobilitätsdienste fair zu regulieren. Hier einige gesetzliche Maßnahmen, die helfen könnten, das Taxigewerbe zu schützen, ohne dabei Innovationen zu ersticken: 1. Gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen („Level Playing Field“) Eine Kernforderung vieler Taxiunternehmen ist, dass Plattformanbieter denselben gesetzlichen Vorschriften unterliegen sollten wie das Taxigewerbe. Einige Maßnahmen könnten sein: Lizenzpflicht für Fahrer: Alle Fahrer von Plattformanbietern wie Uber oder Bolt sollten dieselben Lizenzen und Prüfungen bestehen müssen wie Taxi-Fahrer, inklusive der Ortskundeprüfung. Regulierung der Tarife: Plattformanbieter könnten gezwungen werden, festgelegte Mindest- oder Höchsttarife einzuhalten, um unfairen Wettbewerb durch Dumpingpreise zu verhindern. Verpflichtende Versicherung: Für Plattformbetreiber und ihre Fahrer sollten dieselben Haftpflichtversicherungen gelten, die auch für Taxis vorgeschrieben sind, um gleiche Sicherheits- und Schutzstandards für die Passagiere zu gewährleisten. 2. Kontingentierung und Kapazitätssteuerung Begrenzung der Lizenzen für Ride-Hailing-Dienste: Eine Möglichkeit wäre, die Anzahl der Lizenzen für Uber-ähnliche Anbieter auf Basis der Nachfrage oder städtischer Verkehrsplanung zu beschränken, um ein Überangebot zu verhindern. Dies könnte helfen, das Taxiangebot zu stabilisieren und ein "Wettrennen nach unten" bei den Preisen zu vermeiden. Zentrale Steuerung: Plattformanbieter könnten verpflichtet werden, ähnlich wie das Taxigewerbe durch zentrale Leitstellen zu operieren. Dies könnte es den Behörden erleichtern, die Flotten besser zu überwachen und sicherzustellen, dass sie den Regularien entsprechen. 3. Faire Arbeits- und Sozialstandards Sozialversicherungs- und Arbeitsrechtliche Vorgaben: Plattformanbieter wie Uber und Bolt arbeiten oft mit Fahrern auf selbstständiger Basis. Die Regierung könnte Plattformen dazu verpflichten, ihren Fahrern ähnliche Sozialversicherungen und Arbeitsbedingungen zu bieten, wie sie Taxiunternehmen für ihre angestellten Fahrer vorhalten. Dies würde helfen, Sozialdumping zu verhindern und faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Beitragszahlung zur Sozialversicherung: Eine gesetzliche Regelung könnte vorschreiben, dass Plattformanbieter Sozialversicherungsbeiträge für ihre Fahrer übernehmen müssen, auch wenn diese formal selbstständig sind. Dies würde die Kosten für Plattformanbieter erhöhen und den Wettbewerb fairer gestalten. 4. Stärkung der regionalen und lokalen Verwaltungskompetenzen Kommunale Entscheidungshoheit: Städte und Gemeinden sollten das Recht haben, den Zugang von Plattformanbietern zu regulieren. Städte mit besonders angespannter Verkehrssituation könnten die Anzahl der Fahrzeuge oder deren Einsatzzeiten beschränken, um das Verkehrsaufkommen zu kontrollieren und die Taxibetriebe zu schützen. Sondergebühren für Plattformanbieter: Städte könnten spezielle Gebühren oder Steuern für Uber und Bolt einführen, um damit lokale Taxibetriebe zu unterstützen oder in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren. Dies würde eine Art "Wettbewerbsabgabe" darstellen, um den Wettbewerb fairer zu gestalten. 5. Verpflichtung zur Einhaltung von Qualitäts- und Umweltstandards Umweltfreundliche Flotten: Plattformanbieter könnten verpflichtet werden, höhere Umweltstandards für ihre Fahrzeuge einzuhalten. Solche Regelungen könnten entweder auf lokal festgelegte Emissionsgrenzen oder auf die Verpflichtung zur Elektrifizierung der Flotten hinauslaufen, ähnlich wie es für Taxibetriebe in einigen Städten bereits der Fall ist. Qualitätsstandards: Plattformen könnten gesetzlich verpflichtet werden, strenge Sicherheits- und Qualitätsstandards für Fahrer und Fahrzeuge einzuhalten, einschließlich regelmäßiger Wartung, Fahrzeugkontrollen und Sicherheitsschulungen. 6. Unterstützung und Modernisierung des Taxigewerbes Subventionen und Modernisierungsprogramme: Um die Digitalisierung und Modernisierung des Taxigewerbes zu fördern, könnte der Staat Subventionen bereitstellen, damit Taxibetriebe in Technologien wie Apps, bargeldlose Zahlungen und Elektrofahrzeuge investieren können. Dadurch könnten Taxis wettbewerbsfähiger werden und Plattformanbietern besser Paroli bieten. Steuererleichterungen für Taxiunternehmen: Steuererleichterungen für Taxibetriebe könnten helfen, die finanzielle Belastung zu verringern und sie gegen die preissensiblen Plattformen wettbewerbsfähiger zu machen. 7. Sicherung der Versorgungspflicht Beibehaltung der Beförderungspflicht: Ein wichtiger Unterschied zwischen dem traditionellen Taxigewerbe und Plattformanbietern ist die Beförderungspflicht, die Taxis zur Mitnahme von Passagieren verpflichtet, unabhängig von Strecke oder Ziel. Plattformanbieter könnten ebenfalls zur Beförderungspflicht verpflichtet werden, um sicherzustellen, dass sie nicht nur lukrative Fahrten in Großstädten durchführen, sondern auch in ländlichen Gebieten oder für kurze Strecken verfügbar sind.  Fazit: Eine faire Regulierung sollte darauf abzielen, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, ohne die Innovationskraft neuer Mobilitätsdienste zu ersticken. Plattformanbieter wie Uber und Bolt sollten denselben gesetzlichen Anforderungen unterliegen wie Taxibetriebe, während gleichzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um das traditionelle Gewerbe zu modernisieren und zu unterstützen. Transparente Regeln, faire Sozial- und Arbeitsbedingungen sowie lokale Entscheidungshoheit könnten den Wettbewerb fairer gestalten und sicherstellen, dass das Taxigewerbe nicht durch unfairen Wettbewerb in seiner Existenz bedroht wird.
von Dirk Schwartz 10. März 2024
In diesem Beitrag wird das Thema der Kostenstrukturen und Preisbildung von Mietwagenunternehmen und traditionellen Taxis unter Berücksichtigung zusätzlicher Akteure wie Fahrtenvermittler und Investoren behandelt. Der Einfluss dieser Akteure auf die Gewinnmargen und die Notwendigkeit, diese Kosten in den Preisen zu berücksichtigen, wird analysiert. Des Weiteren wird die Bedeutung der behördlich festgelegten Taxitarife als Vergleichswert für die Preisgestaltung im Gelegenheitsverkehr diskutiert und die Verantwortung von Entscheidungsträgern betont, um eine preiswerte und bedarfsgerechte Personenbeförderung sicherzustellen.
Unfall
von Dirk Schwartz 3. März 2024
Wie tausende Fahrzeuge ohne Genehmigung durch Deutschlands Straßen rasen. Erfahren Sie mehr über die Enthüllungen zu illegalen Fahrdiensten in Deutschland, die eine Gefahr für Fahrgäste darstellen. Tauchen Sie ein in die Hintergründe und erfahren Sie, warum die Regulierung der Branche versagt.
Flughafen Anzeigetafel
von Dirk Schwartz 6. Februar 2024
Über den Wolken: Eine Reise mit dem Flugtaxi in die Zukunft der Mobilität" entführt Sie auf ein unvergessliches Abenteuer
von Dirk Schwartz 17. Januar 2024
Uber-die Taxi-Konkurrenz aus Sicht des Taxengewerbe
bahn
von Dirk Schwartz 2. April 2023
Fahrgastrechte
Uber-App
von Dirk Schwartz 4. März 2023
Die Verkehrswende zwingt die Gesellschaft, ihre Mobilität zu überdenken. Wer als Unternehmen diesen Milliardenmarkt für sich entscheiden will, braucht eine Strategie, die dem Rechnung trägt. Die angewandeten Methoden eines globalen Players, aus der Verkehrswende Kapital zu schlagen, werden mit den Uber-Files offenbart. Von der Einflussnahme auf deutsche Politiker und Wissenschaft bis zur möglicherweise aufgedeckten Verstrickung Frankreichs Präsident Macron in diesen Skandal. Die Uber-Files geben Antworten. Aber wer ist Uber?
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